Ein Forscherteam von Wissenschaftlern der International Computer Science Institute in Berkeley und der University of California, Sandiego (USA), untersuchten nun die Wahrscheinlichkeit, wie häufig ein per Spam-Mail versandter Link auf eine Website tatsächlich angeklickt wird und somit einen Umsatz generiert. Schnell fanden sie heraus, dass diese Untersuchung nur möglich ist auf der Basis, indem diese selber zum Spammer werden. Mit einem ethischen und juristischen Trick infiltrierte das Team ein existierendes Spam-Botnetz und modifizierte einen kleinen Teil der Spam-Mails, die es sowieso versendet hätte.
Die so modifizierten Spam-Mails enthielten keinen Namen oder Kreditkarteninformationen der Opfer und untersuchten so die Wirkung dreier Spam-Kampagnen mit insgesamt über 469 Millionen E-Mails. Die Ergebnisse ließen sich zeigen: die Werbekampagne für pharmazeutische Produkte hatte während ihrer aktiven Zeit eine Klickrate von unter 0.00001 % und damit einen Umsatz pro Tag von etwa 140 US-Dollar. Sie nutzen allerdings nur schätzungsweise 1,5 Prozent des Botnets für ihre Zwecke. Hochgerechnet aufs gesamte Netz würde dies einen Umsatz von ca. 9500 Dollar pro Tag ergeben.
Zu den Ergebnissen veröffentlichten sie in ihrer Online-Studie Informationen, warnen aber gleichzeitig davor, die Ergebnisse allzu sehr zu verallgemeinern. Das Phänomen Spam könne mit diesem Experiment nicht als Ganzes erklärt werden.